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Agnus_(Amiga) Der Baustein ist für die Steuerung des Chip-RAMs zuständig, stellt die Video-Synchronsignale (HSY, CSY, VSY) zur Verfügung und enthält die Coprozessoren Copper und Blitter. Agnus enthält zusätzlich die komplette DMA-Logik für alle 6 möglichen Quellen. Für den zeitlichen Ablauf der einzelnen DMA-Zugriffe dient eine Bildschirmzeile als Zeitbezug. In jeder Zeile werden 225 Speicherzugriffe von Agnus auf die DMA-Kanäle und die CPU verteilt. Für das korrekte Timing sind ein Zeilen- und ein Spaltenzähler verantwortlich (HSY, VSY). Über diese Signale kann das Timing auch extern gesteuert werden (Genlock).
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… mit Bild rechtsbündig Größe ca.200px
siehe dazu auch die 'Agnus-History' unten im Download
Commo-Nr. | PAL | NTSC | Artikel | Info |
---|---|---|---|---|
252125-01 | X | IC 8361 AGNUS NTSC | AMIGA-1000 | |
252362-01 | X | IC 8367 AGNUS PAL | AMIGA-1000 | |
318069-02 | XXX IC 8372 FATAGNUS* | =318069-16 AMIGA-2000 | ||
318069-03 | X | X | IC 8375 HIRES AGNUS | 2M A-3000 |
318069-10 | X | IC 8375 R2 AGNUS HR | PAL SMT A-500+/A-600 | |
318069-11 | X | IC 8375 R2 AGNUS HR | NTSC SMT | |
318069-16 | X | IC 8375 R01M HR AGNUS | PAL 65NS AMIGA-2000 | |
318069-17 | X | IC 8375 R01M HR AGNUS | NTSC 65NS AMIGA-2000 | |
318069-18 | IC SM CSG 8375R0 SUP | AGNUS | ||
318070-01 | X | IC 8370 R3 FAT AGNUS | NTSC AMIGA-500 | |
318071-01 | X | IC 8371 R1 FAT AGNUS | PAL AMIGA-500 | |
390544-01 | X | XXX IC 8375 FAT AGNUS* | =318069-10 AMIGA-500+ | |
390544-02 | X | IC 8375 AGNUS 2 MEG | NTSC A500+ |
* Hinweis auf Alternativ- bzw. neue C=-Nr.
Vorkommen | Anzahl | Position | Bemerkung |
---|---|---|---|
A | 1 | U, | - |
A | 1 | U, | - |
… ist im Ordner Service im Artikel → Agnus-Update beschrieben.
Ein wesentlicher Hauptbestandteil von Agnus ist der große Adressgenerator. Alle Custom-Chips des Amiga können unabhängig von der CPU direkt auf das RAM zugreifen. Dazu benötigen diese Chips jedoch einen freien DMA-Kanal und den Adressgenerator. Über die DMA-Kanäle wird der Zugriff auf das RAM abgewickelt. Der Adressgenerator wandelt die Signale eines Chips in vollständige Speicheradressen um oder ordnet bestimmte Speicheradressen einzelnen Registern in den Chips zu. Er dient quasi als eine Art Übersetzer, welcher die gewünschte Adresse im Speicher ermittelt. Man kann sich das in etwa so vorstellen, dass von einem bestimmten Ort statt der Postanschrift nur die Beschreibung „erste Straße nach dem Ortseingang und dann drittes Haus auf der linken Seite“ bekannt ist. Der Adressgenerator macht aus solchen Angaben sinngemäß „Schillerstraße 12, 47324 Klotzhausen“.
Keiner der anderen Chips des Amiga-Chipsatzes verfügt über DMA-Kanäle oder Adressgeneratoren. Alle Speicherzugriffe laufen deshalb zentral über Agnus und werden von ihm kontrolliert und koordiniert. Insgesamt hat Agnus 25 DMA-Kanäle, über die 25 verschiedene Geräte ohne Beihilfe der CPU Daten in den Speicher schreiben oder aus ihm lesen können. Zu diesen von Agnus aus dem Chip-RAM geholten und von Denise dargestellten Video-Daten gehören neben den Pixel-Daten Paletten- und Sprite-Daten sowie die Copperlisten. Die Daten von BOBs werden zwar auch von Agnus per DMA geholt, aber dann mit dem in Agnus integrierten Blitter direkt an die darzustellende Position innerhalb des Videospeichers im Chip-RAM kopiert.
Agnus holt zum Einen die Video- und Sound-Daten aus dem Chip-RAM und kann zum Anderen auch Daten innerhalb des Chip-RAMs umkopieren und dabei auch verarbeiten (blitten), kann aber auch Daten generieren, nämlich beim Linienzeichnen und Flächenfüllen mit dem Blitter.
Die Urversion des Agnus wurde nur im Amiga 1000 und im Amiga 2000 mit A-Board verwendet. Die Nachfolgemodelle Amiga 500 und Amiga 2000 mit B-Board verfügen bereits über den Fat-Agnus mit erweiterten Funktionen und der Fähigkeit, noch mehr Speicher (1 MB) direkt verwalten zu können. Dieser war bereits Teil des Enhanced Chip Sets. Spätere Modelle heißen Big-Agnus oder Super-Fat-Agnus.
Der Alice-Chip ist die Weiterentwicklung des Big Agnus für den AGA-Chipsatz. Alice wurde auf Basis des A3000-Agnus (siehe Pinbelegung) neu entwickelt und speziell auf die neueren CPUs (ab MC68020) zugeschnitten. Weil bei diesen Prozessoren der Bus 32 Bit breit ist, konnten einige Signale zusammengefasst bzw. entfernt werden. Damit konnten schon 2 MB Chip-RAM verwendet werden. Alice kann allerdings nicht in alte Amigas eingebaut werden. Er ist nur für die Amigas mit AGA(AA)-Chipset entwickelt worden und wird zum Beispiel im Amiga 1200 und Amiga 4000 verwendet.