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S-Video (auch bekannt als Separate Video, Y/C) bezeichnet das getrennte Übertragen von Helligkeits-(Luminanz)- und Farb-(Chrominanz)-Informationen über entsprechend ausgeführten Kabel- und Steckverbindungen. Es ermöglicht, vor allem beim Einsatz in preisgünstigen Geräten, qualitativ bessere Signale als Composite Video, erreicht jedoch nicht die Qualität von RGB-Signalen oder Component Video.
Das Helligkeitssignal und der modulierte Farbträger werden über zwei separate Signal-/Masseleitungspaare übertragen. Das Helligkeitssignal (Y) ist im Prinzip ein Schwarz-Weiß-Fernsehsignal (BAS). Das Farbsignal (C) wird auf die übliche Weise quadraturmoduliert, aber nicht, wie bei FBAS / Composite Video dem Helligkeitssignal beigemischt, sondern über eine zweite Verbindungsader übertragen.
Anders als bei Composite Video ist bei S-Video daher kein Chrominazfilter im Empfänger erforderlich, der das Farbsignal wieder vom Helligkeitssignal trennen müsste. Damit werden nicht nur Cross-Luminance- und Cross-Color-Störungen vermieden, sondern auch breitbandigere Videosignale möglich. Aufgrund des separat übertragenen Chrominanzsignals erlaubt S-Video gegenüber Composite Video eine höhere Bandbreite für die Helligkeitsinformation. Durch den Zugewinn in der Horizontalauflösung (jeweils in einer Zeile) werden Details besser sichtbar.
Auch eine Erhöhung der Übertragungsbandbreite des Farbsignals ist möglich, wird jedoch in der Praxis selten angewandt.
Zur Übertragung oder spätestens zur Anzeige werden Videosignale digital weiterverarbeitet. Da ein PAL Videobild 576 informationstragende Zeilen hat, ergibt sich schon bei einem Bildseitenverhältnis von 4:3 eine Auflösung von 768×576 Bildpunkten. Um zwei benachbarte Punkte aufzulösen müsste das Helligkeitssignal eine Bandbreite von 14,75 MHz haben, was für S-Videoausgänge von hochauflösenden Videokameras oder Fotoapparaten problemlos durch hochwertige Y/C Videokonvertierung lieferbar sein sollte.
S-Video ist kein Videoformat. Es liegt ihm vielmehr die entsprechende Basisband-Analog-Fernsehnorm zu Grunde. Je nach CCIR-Übertragungsnorm belegen Helligkeits- und Farbsignal andere Frequenzen.
Für das in Deutschland gebräuchliche PAL-Format wird das Farbsignal wie bei FBAS / Composite Video bei 4,43361875 MHz übertragen. Die Bandbreite der Farbartmodulation beträgt nominal etwa ± 1,3 MHz.
Das Luminanzsignal kann bei S-Video auf Grund des nicht eingebetteten Farbsignals auch Frequenzanteile höher als die bei FBAS / Composite Video ausreichenden 3 MHz enthalten.
Sicht von vorne auf die Buchse (bei Stecker = Lötseite)
Heutzutage werden Videosignale im Allgemeinen über 4-polige Mini-DIN-Stecker (auch Hosidenstecker genannt) bei einem Abschlusswiderstand von 75 Ohm übertragen. Die Stifte im Stecker verbiegen sich leicht, darum erfordert das Anstecken Vorsicht. Falls ein Stift verbogen wird, verursacht das Farbverlust, verdirbt das Signal oder führt zu dessen kompletten Verlust.
Ehe Mini-DIN Standard wurde, verwendete man für S-Video verschiedene Steckerformen. Zum Beispiel wurden beim Heimcomputer Commodore 64 (1980er Jahre), der als eines der ersten Massengeräte S-Videosignale ausgeben konnte, ein 8-poliger DIN-Stecker am Computer und ein Paar von Cinch-Steckern am Monitor eingesetzt.
Heute kann das S-Videosignal auch über SCART-Stecker übertragen werden. Jedoch muss der betreffende Eingang ausdrücklich S-Video unterstützen, da es nicht Bestandteil des SCART-Standards ist. Außerdem ist die gleichzeitige Unterstützung von RGB- und S-Video-Signalen über eine einzige SCART-Buchse schaltungstechnisch nur schwer möglich, da hierfür zu wenige Leitungen vorhanden sind. Bei den meisten Fernsehern mit zwei SCART-Buchsen können beide mit Composite Video gespeist werden, aber nur jeweils eine der beiden verarbeitet RGB bzw. S-Video. Wenn am Gerät nur eine SCART-Buchse vorhanden ist, nimmt diese meist RGB an, aber nicht S-Video.
S-Video wird üblicherweise in Heim-DVD-Geräten und Videorekordern verwendet. Auch bei professioneller Technik, sowie bei Computer-Videokarten kommt es manchmal zum Einsatz. In Europa war S-Video früher nicht so verbreitet, da dort meist RGB-Signale über SCART-Buchsen genutzt wurden. In den USA und in Japan, wo SCART-Buchsen nahezu unbekannt sind, war und ist S-Video dagegen die meistgenutzte Anschlussart für hochwertige Fernseh- und Videokomponenten. Mittlerweile gehört S-Video auch in Europa, bedingt durch den hohen Anteil ausländischer Fabrikate im Bereich der Unterhaltungselektronik, zu den gängigen Standards.