Kategorien
JEDER SMD Amiga ist betroffen. |
Ausgelaufene Elkos kann man nicht immer erkennen. Wenn die Kontakte noch glänzen, ist das zwar ein gutes Zeichen, aber kein sicheres Indiz (s.a.u.).
Und ja, das Elektrolyt ist mehr oder weniger durchsichtig! Es ist zwar nicht farblos, aber in so einer dünnen Schicht auf dem Mainboard kaum wahrnehmbar.
Das ist ja das Problem! Man wiegt sich in Sicherheit (nix zu sehen bei ungeübtem Auge) und ein paar Monate später stellen sich Probleme ein.
Beim A1200 laufen oft zuerst die Elkos in der Nähe der Audioanschlüssen aus, nach und nach laufen aber alle Elkos aus und das Elektrolyt verbreitet sich auch großflächig. Oft läuft es auch unter die Bauteile, wie den RAMsn und macht dann Probleme.
Auch 4000er bauen auf SMD-Kondensatoren auf und können betroffen sein. Ein A600 kann durch defekte Kondensatoren sogar komplett am Starten gehindert werden.
Eine Regel gibt es da nicht. Ich beobachte seit Jahren, dass meistens die 22µF 16 Volt Kondensatoren stark betroffen sind, gefolgt von den 4,7µF Typen. Die 47µF viel weniger.Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis diese auch auslaufen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass fast jeder 4000er betroffen ist und eine große Menge der anderen Amigas mit Sicherheit auch.
Wem was an seinem Amiga liegt, der sollte dafür sorgen, dass der alte Kram endlich runter kommt. Solange kein Schaden entstanden ist, ist der Aufwand gering. Wenn erst einmal etwas korrodiert ist, dann wird es, je nach Wirkzeit, immer aufwendiger.
Übrigens: das Elekrolyt ist leitend und kann damit auch elektrisch die Bauteile mit seinem 'Fußbad' zerstören.
Beispiel von bubbob42 und phx
eines A1200, der 2013 aus einem unbenutztem Lagerbestand gekauft wurde.
Das Board sah aus wie neu, mit dem Auge und auch mit der Handykamera waren keine Schäden zu erkennen. Keine angelaufenen Lötstellen, kein Siff, nix!
Im Bild rechts der C821 am PCMCIA-Port.
Mal auf Verdacht vorsichtig mit der Zange abgedreht und mit einer richtigen Kamera draufgehalten.
Das sind keine Lötrückstände, sondern nur Elkosiff. Hier wurde auch noch garnicht gelötet!
Nach erster Reinigung erkennt man, dass bereits der Lack über den Leiterbahnen angegriffen ist.
Der Lack platzte dann auch nach zweimal Berühren mit dem Glasfaserstift weg. Insgesamt war der Zustand der Elkos zwischen „So wie auf den Bildern“ und „noch ok“ einzustufen. Das Desaster war vorher überhaupt nicht erkennbar.
Fazit: Egal wie gut es aussieht, runter mit den alten Elkos ! Sofort !!! |
Tipp: mit Aufkleber auf der Platine notieren, wann und wo man die Elkos gewechselt hat. Weil man das nachher kaum mehr sieht und in 10 Jahren ins Grübeln kommt.