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Nach einer längeren Produktionspause durch die Insolvenz von Commodore begann der neue Eigentümer Escom bzw. Amiga Technologies im Mai 1995 mit der Auslieferung neu produzierter A1200. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine echten Amiga-Laufwerke mit Ready-Signal. Deswegen beschloss Escom, das Ready-Signal vom Pin 34 des internen Floppy Ports herunter zu nehmen und eine Brücke einzulöten, die Pin 2 und 34 kurzschließt.
Damit war man in der Lage, normale PC-Laufwerke zu nutzen, auch die, die kein Ready-Signal hatten.
Man kann man damit die Workbench booten (wenn auch etwas langsamer) und einige Spiele funktionieren auch.
Der gemeine Amiga-User kann aber mit so einer Konstellation nichts anfangen, da viele Diskspiele mit Trackloader (prominentes Beispiel ist Giana Sisters) dann nicht funktionieren. Das trifft auch viele andere Spiele und Software.
Hat man also einen Escom-Amiga, so wie er damals ausgeliefert wurde , und möchte seine Situation ändern, muss man Hand anlegen. Folgende Vorgehensweisen sind möglich:
1. Escom Mainboard so bauen, dass der Diskport wieder so ist, wie beim CBM-Amiga: Dazu muss man lediglich die Brücke (auf der Unterseite des A1200-Mainboards) zwischen Pin 2 und Pin 34 entfernen und eine neue zwischen Pin 34 des internen Floppyport und Pin 1 des externen Floppyports herstellen.
Wenn man das gemacht hat, verhält sich der Diskport des Escom-A1200 genauso wie der eines CBM-Gerätes, allerdings funktioniert dass das Escom-Laufwerk nicht mehr. Deswegen muss man jetzt eine Entscheidung treffen:
2. Entscheidung:
Bei Variante a: Dort muss man das Signal „Disk Change“ (DC), das bei solchen Drives an Pin 34 anliegt, umlegen auf Pin 2. Das geht meistens über Lötjumper oder man muss Leiterbahnen auftrennen und andere neu verbinden. Das hängt vom Laufwerk ab. Hat man das gemacht, kann das Laufwerk wieder die Workbench booten und erkennt den Diskettenwechsel, aber ein Ready-Signal hat man dann immer noch nicht, so dass einige Spiele nicht laufen werden. Meistens haben die Escom-Laufwerke nirgendwo ein Ready Signal auf der Laufwerksplatine, so das man sich behelfen muss. Ein einfacher Hack dazu ist, dass man eine Diode von Pin 10 und 34 einlötet. Damit geht zwar nicht alles, aber fast. Das ist eine gute, simple Lösung. Handelt es sich um ein Panasonic-Laufwerk, kann man dieses auf Ready umbauen, dann ist es 100% kompatibel.
Bei Variante b: Ist im Grunde das gleiche wie bei Variante a. Manchmal hat man Glück, dass man ein Laufwerk erwischt, das ein echtes Ready-Signal hat, dann spart man sich die Diode. Bei PC-Drives muss man darauf achten, dass man das Signal für die Laufwerkselektierung auf Adresse 0 (DS0) stellt. Entweder per Jumper, Schalter oder Lötbrücke, je nach Laufwerkstyp. PC-Drives stehen per Default immer auf Adresse 1. Das wird aber bei den meisten Umbauanleitungen erwähnt.
Variante c ist am problemlosesten, allerdings sind solche Laufwerke, die auch noch funktionsfähig sind, zunehmend schwieriger aufzutreiben. Mechanische Probleme mit der Passgenaugkeit im 1200, insbesondere des Auswurfknopfes (siehe http://www.amigawiki.de/doku.php?id=de:parts:diskdrive_ejectbutton), kommen hinzu. Perfekt passen eigentlich nur Chinon-Laufwerke. Vorsicht: es gibt auch Laufwerke (Panasonic?), bei denen die Elkos auslaufen.
Für Variante d gibt es diverse Adapter:
Es gibt eine (unveröffentliche, also nicht verfügbare) Platine zweier User im Forum64, mit der man einem normalen PC-Drive ein Ready-Signal verpassen kann. Wäre also für Variante a und b geeignet. Im Zuge der Entwicklung dieser Platine stellte sich heraus, dass ein Samsung SFD-321B keine gute Wahl ist, wenn Kickstart 1.3 zum Einsatz kommt. Hier gibt es Step-Timing-Probleme.
Dieser Adapter weist gemäß Beschreibung ähnliche Fähigkeiten wie obiger Adapter auf: „allows PC floppy disk drives to be used with the Amiga […]. This design only supports double density disks. You can fit a high density drive and use it with double density disks without problems.“
Diese Platine kann man bestellen oder selbst herstellen, entsprechende Informationen stehen auf der verlinkten Seite bereit.
Hier wird das Ready-Signal erzeugt, indem gewartet wird, bis Index vorbeifährt. Dieser Ansatz funktioniert gut. Einziger Wermutstropfen ist, dass diese Schaltung vermutlich oft das Drivetiming verletzt, weil nicht wirklich die spezifizierte Zeit gewartet wird, die der Hersteller für den Motoranlauf vorgibt. Beim Lesen ist das wahrscheinlich irrelevant, beim Schreiben kann es Probleme geben
Es gibt auch den A1K-Floppyfix. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine kleine Platine, die aus einem normalen PC-Laufwerk sogar ein echtes Amiga-HD-Laufwerk machen kann. Diese funktioniert aber nur mit ausgewählten Laufwerken, welche zudem umfänglich umgebaut werden müssen.
https://bigbookofamigahardware.com/bboah/product.aspx?id=389
Dieser Adapter wurde vor vielen Jahren von Amtrade aus Metzingen für den A1200 verkauft. Der Funktionsumfang ist unklar. Entwickelt wurde das Gerät wohl von Thomas Hirsch.
Mehr Fotos gibt es hier.
Es gibt auch PC-Laufwerke, die anderweitig Ärger machen: Weil sie einen Powersafe-Mode haben, der dazu führt, dass der Amiga bei Schreibzugriffen die Disk beschädigt. Das kann man zwar auch beheben, es ist aber in der Regel einfacher, auf ein anderes Laufwerk zu wechseln.
… wurde bei den Escom-A1200ern mit bestimmten(?) Laufwerken verbaut. Hersteller DCE.
Siehe http://www.a1k.org/forum/showthread.php?t=28823