Commodore A2088XT
Prozessor
Wie der Ur-A2000 wurde auch die A2088XT in Braunschweig entwickelt. Die deutschen Ingenieure haben sich genau an die vorgaben des Ur-XT gehalten und somit arbeitet auf allen A2088XT ein 8088er Prozessor von Intel oder einem Lizenznehmer (z.B. SAB), der mit 4,77 MHz genau so „hoch“ getaktet ist, wie der Ur-XT von IBM. Optional kann eine 8087 FPU eingesetzt werden.
Arbeitsspeicher
Als Arbeitsspeicher sind 512 kB verbaut (angeblich wurden sehr frühe Versionen auch nur mit 256 kB ausgeliefert), der mit einer RAM-Erweiterungskarte auf 640 kB erweitert werden kann.
BIOS
Für die PC-Grundfunktionen ist ein 16 kB großes XT-kompatibles BIOS verbaut. Mir sind die BIOS-Versionen 3.4, 3.5, 3.6 und 3.6.1 auf den A2088XTs bekannt, wobei ich nicht sagen kann, worin der Unterschied bei diesen Versionen besteht. So weit ich weiss existiert sogar eine 3.7, die aber wohl nie ausgeliefert wurde. Wie bei einem XT-BIOS üblich, können keine Einstellungen vorgenommen werden.
Diskettenlaufwerke
Es kann ein DD Diskettenlaufwerk (5,25„ 360 kB oder 3,5“ 720 kB) intern angeschlossen werden, wobei darauf zu achten ist, dass ein unverdrehtes Floppykabel verwendet wird. Auch muss dieses Laufwerk auf DS0 gejumpert sein. Aktuelle PC-Laufwerke funktionieren nicht! Ein weiteres Laufwerk (5,25„ 360 kB oder 3,5“ 720 kB) kann extern an die A2088XT angeschlossen werden, z.B. ein normales externes Amiga-Laufwerk. Da das externe Laufwerk immer DS1 (B: ) ist, kann nur von einem internen Laufwerk (DS0, also A: ) gebootet werden. Die A2088XT wurde mit einem Chinon 5,25„ 360 kB Diskettenlaufwerk ausgeliefert.
Handbuch
Das Handbuch gibt es in deutscher und anderen Sprachen, allerdings auch in mindestens 3 Versionen, die Ur-Version nur für die A2088, eine modifizierte Version für die A2088 sowie eine Kombiausgabe für die A2088/A2286.
Geschwindigkeit
Die A2088XT hält sich im Vergleich zum Ur-XT von IBM sehr wacker! Sie schafft den Vergleichsfaktor 1,0 (getestet mit Norton SI 4.5) und ist somit genauso schnell wie der Computer von IBM.
Tuning
Mit dem neuen Faraday-Chip (A am Ende), der zumindest auf der Rev. 4 zu finden sein sollte, gibt es eine Umbaumöglichkeit für einen Turbomodus mit bis zu 9,54 MHz ähnlich der A2088T, wobei die originale 8088 CPU gegen eine NEC V20 getauscht und doch einiges gelötet werden muss…
Revisionen
Das älteste Bridgeboard, dass ich bis jetzt aufgetrieben habe ist ein A2088XT Rev. 2, nicht nur mit dem Zusatz BSW für Braunschweig, nein, auf dieser Platine steht auch noch Made in Germany! Sogar die Farbe der Platine und Leiterbahnen erinnert an den guten Braunschweiger A2000. Als BIOS kommt die Version 3.5 zum Einsatz.
Wie man sieht ist hier noch einiges „nachverdrahtet“ worden…
Die nächste Generation, die Rev. 3 kommt zwar noch mit dem Zusatz BSW daher, es fehlt aber der Hinweis „Made in Germany“ auf dem Board. Wie bei der Rev.2 sind auch bei dieser frühen Rev. 3 noch alle Speicherbausteine gesockelt, BIOS ist ebenfalls die Version 3.5.
Wobei auch hier noch einiges nachträglich korrigiert werden musste!
Bei dieser späten Rev. 3 wurde dann die obere Reihe der Speicherbausteine, wie bei der nachfolgenden Rev. 4, fest verlötet. Auch hier finden sich noch einige nachträgliche Verdrahtungen und BIOS ist immer noch die 3.5.
Die „aktuellste“ XT-Version ist eine A2088XT Rev. 4. Auch hier sind die oberen Speicherbausteine fest verlötet und der sog. Faraday-Chip ist eine neuere Revision (ein A am Ende). Auf dieser Karte kommt als BIOS die Version 3.6.1 zum Einsatz.
Anscheinend hat man bei der Rev. 4 endlich alles richtig gemacht, da keine Nachverdrahtungen mehr notwendig waren. Hier ist sogar eine i8087 FPU verbaut.
geeignet für | Rev. |
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